Josef GÖLS, geboren am 1. Jänner 1894 in Weiten bei Pöggstall (Bezirk Melk), war Zeuge Jehovas, von Beruf Maler und verheiratet mit Maria, der Schwester des Anton RAFETSEDER.
Die Ehepaare GÖLS und RAFETSEDER teilten sich die Wohnung im Haus Römergasse 17.

Unter dem NS-Regime verweigerten die Ehemänner aus Glaubensgründen den Kriegsdienst. Josef GÖLS wurde am 10. Jänner 1940 verhaftet, am 9. Februar 1940 ins KZ Sachsenhausen, von dort ins KZ Neuengamme und am 1. August 1942 ins KZ Dachau deportiert.

Dort wurde er 51-jährig am 19. Februar 1945 ermordet. Seine Frau Maria hatte noch im Jänner 1945 einen Brief ihres Mannes erhalten, in dem die Worte stehen:

[…] Und am 8. Jänner bekam ich aus Deiner unermüdlichen Hand mit größter Freude ein Esspaket mit Inhalt: ein halbes Laib Brot, eine Dose feine Konserven, zwei Käserl, vier Rollen Süßstoff und ein Blättchen Keks. Es schmeckte mir ausgezeichnet. […]
Nun wollen wir uns auch zu unserer fünfjährigen Trennung mit noch tieferen Herzensküssen begrüßen als zuvor, weil wir nur wahrheitsgetreu gegen Gott d. Allm. [Allmächtigen] unser Ausharren beweisen wollen und dadurch in seiner segensreichen Zukunft doch in Bälde sich erfüllt. Der Herr sei mit Dir.
Viele Grüße an alle.
Dein Peppi.

Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 22.06.2009 in Salzburg, Römergasse 17

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