Alfred SCHUECH, geboren am 11. April 1893 in Pollham bei Grieskirchen in Oberösterreich, war das einzige Kind des katholischen Ehepaares Mathilde und Friedrich Schuech.

Die Familie war nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt und wohnte in der Nähe des Klosters auf dem Kapuzinerberg, im Haus Kapuzinerstiege 4, das damals der Familie Kelz gehörte.1

Alfred war in einer Gärtnerei beschäftigt und wurde erstmals im Dezember 1923 in der Salzburger Landesheilanstalt stationär aufgenommen. Alfreds Vater, von Beruf Handelsangestellter, starb 1930.

Seine Mutter befand sich seit 1932 in einem Pflegeheim. Ihr Sohn Alfred SCHUECH befand sich unter den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 48-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«2 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Seine Mutter starb 90-jährig im Jahr 1956 im städtischen Altersheim Nonntal.

1 Unter dem NS-Regime wurde Kapuzinerstiege in Imbergstiege umbenannt, nach der Befreiung nicht rückbenannt.

2 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 03.07.2014 in Salzburg, Imbergstiege 4

<p>HIER WOHNTE<br />
ALFRED SCHUECH<br />
JG. 1893<br />
DEPORTIERT 17.4.1941<br />
„SCHLOSS HARTHEIM“<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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