August STRASSER, geboren am 22. Juni 1895 in Gnigl bei Salzburg, war katholisch, ledig, Hilfsarbeiter und stammte aus einer Eisenbahnerfamilie, die nach altösterreichischem Recht in der einst selbständigen Gemeinde Gnigl heimatberechtigt war und in Schallmoos wohnte.

Im Lauf des Kriegsjahres 1944 wurde er vermutlich aufgrund einer Denunziation wegen Homosexualität verhaftet. Er zählte jedoch nicht zu den Betroffenen, die strafrechtlich verfolgt wurden, andernfalls würde sein Name zumindest in einem Register des Landesgerichtes Salzburg aufscheinen.1

Er wurde folglich ohne vorhergehendes Verfahren vom Polizeigefängnis in Salzburg am 26. August 1944 ins KZ Mauthausen deportiert und dort als Homosexueller kategorisiert.2

Der 49-jährige August STRASSER, Häftling Nr. 91397, wurde am 7. Februar 1945 in Mauthausen ermordet – »akuter Dickdarmkatarrh, Kreislaufschwäche«, eine Todesursache, die mit der tatsächlichen nicht übereinstimmen muss.

Sein Tod ist in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg vermerkt.

1 Unter dem NS-Regime liefen im Landesgericht Salzburg gegen 338 Personen, darunter sechs Frauen, Verfahren nach § 129 I b – »Unzucht wider die Natur mit Personen desselben Geschlechts« – des nach wie vor gültigen österreichischen Strafgesetzes.

2 Häftlingsart § 175: Paragraph des reichsdeutschen Strafgesetzbuches, der Homosexualität unter Strafe stellte.

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
  • KZ-Gedenkstätte Mauthausen
  • Bundesministerium für Inneres
Autor: Gert Kerschbaumer
Recherche: Harald Stadler

Stolperstein
verlegt am 23.03.2012 in Salzburg, Vogelweiderstraße 93

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