Josef SCHÖFEGGER, geboren am 4. August 1906 in Feldkirchen bei Mattighofen, war Zeuge Jehovas, Schuhmachermeister und mit Theresia verheiratet, die am 11. April 1937 in Salzburg ein Kind bekam: Tochter Josefine. Die Familie wohnte im Salzburger Stadtteil Äußeres Nonntal.

Der 33-jährige Familienvater wurde am 24. November 1939 wegen Verweigerung des Kriegsdienstes aus Glaubensgründen verhaftet, am 4. Jänner 1940 ins KZ Sachsenhausen deportiert und dort am 15. April 1940 ermordet. Seine Frau Maria hatte noch im März 1940 eine kurze Mitteilung ihres Mannes erhalten:

Bin gesund und munter, habe das Geld von Hans, das Du geschickt hast, erhalten.
Mit den herzlichsten Grüßen in Liebe und Treue Euer Papa, Grüße an alle Bekannte

Auf dieser letzten Karte des »Schutzhäftlings Nr. 6300« steht der Vermerk des Konzentrationslagers Sachsenhausen:

Der Schutzhäftling ist nach wie vor hartnäckiger Bibelforscher und weigert sich, von der Irrlehre der Bibelforscher abzulassen. Aus diesem Grunde ist ihm lediglich die Erleichterung, den sonst zulässigen Briefwechsel zu pflegen, genommen worden.

Die Witwe und ihre Tochter überstanden die Verfolgungen. Ihre Tochter hatte als Hinterbliebene im befreiten Österreich Anspruch auf Opferfürsorge.

Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 22.07.2010 in Salzburg, Nonntaler Hauptstraße 120

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