Maria BRANDSTÄTTER, am 18. Juni 1887 in Faistenau bei Salzburg geboren und katholisch getauft, war ein lediges Kind bäuerlicher Herkunft und Ziehtochter der in Salzburg heimatberechtigten Familie Hinterstoißer, die im Haus Ernest-Thun-Straße 13 wohnte.

Maria BRANDSTÄTTER absolvierte die Lehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinen, war Volksschullehrerin in Itzling und blieb wegen des Lehrerinnenzölibats ledig.

Am 10. September 1940, demnach unter dem NS-Regime, wurde die damals 53-jährige Frau in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Sie zählte zu den 68 Pfleglingen, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Ihr Tod ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Archiv der Erzdiözese Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 14.07.2015 in Salzburg, Ernest-Thun-Straße 13

Alle Stolpersteine: Ernest-Thun-Straße 13