Felix KLAR, geboren am 26. März 1900 in Skalat, Galizien, Österreich-Ungarn, Jude, war seit 1933 als Musiker und Kapellmeister – vermutlich am Mozarteum – in Salzburg tätig. Er wohnte mit seiner Frau Anna, die keine Jüdin war, in Schallmoos, Bayerhamerstraße 6/II.

Felix KLAR, der nach dem deutschen Angriff auf Polen als feindlicher Ausländer galt (sein Geburtsort lag seit 1919 in Polen), wurde am 5. September 1939 in seiner Wohnung von der Gestapo verhaftet und am 16. Oktober 1939 von Salzburg ins KZ Buchenwald deportiert.

Dort war er mit dem KZ-Häftling Marko M. Feingold – heute Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg – befreundet. Felix KLAR wurde am 17. Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert.

Sein Schicksal blieb lange ungeklärt. Jüngste Recherchen ergaben, dass sich Felix KLAR unter jenen Häftlingen befand, die im Jänner 1945, knapp vor der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee, von der SS auf Todesmärsche geschickt wurden. Viele starben unterwegs.

Anfang Februar 1945 sind 3.451 Häftlinge, darunter Nummer 106983, Felix KLAR, völlig entkräftet, halb erfroren und krank im KZ Mittelbau-Dora, in einem Außenlager von Buchenwald, eingetroffen.

Am 11. April 1945 wurde Felix KLAR im KZ-Sterbelager von der US-Armee befreit. Er war schwer krank (Lungentuberkulose), musste ins Sanatorium Sülzhayn in Thüringen eingewiesen werden und starb dort 46-jährig am 24. April 1946.

Seine nicht-jüdische Ehefrau, die sich unter dem NS-Regime von ihrem jüdischen Mann scheiden lassen musste, um arbeiten zu dürfen, und daher hernach keinen Anspruch auf Opferfürsorge hatte, starb 1957 in Salzburg.

Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 22.07.2010 in Salzburg, Bayerhamerstraße 6

<p>HIER WOHNTE<br />
FELIX KLAR<br />
JG. 1900<br />
VERHAFTET 16.10.1939<br />
BUCHENWALD<br />
1942 AUSCHWITZ<br />
TODESMARSCH NACH<br />
MITTELBAU-DORAU<br />
TOT AN HAFTFOLGEN<br />
24.4.1946</p>
Meldeschein von Felix Klar Sterbeurkunde von Felix Klar, ausgestellt in Nordhausen/Harz

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