Johanna BAUCHINGER, am 16. März 1903 in Maxglan geboren und in der Pfarre Mülln getauft, war das jüngste von fünf Kindern des Ehepaares Franziska und Franz Bauchinger.
Die nach österreichischem Recht in der Gemeinde Maxglan heimatberechtigte Familie wohnte im Haus Maxglaner Hauptstraße 33.
Johannas Mutter starb im Jahr 1917. Ihr Vater, ein Taglöhner, heiratete wieder, starb aber bald darauf 1920.
Johanna, die keinen Beruf erlernen konnte und daher Dienstmädchen war, bekam 16-jährig ein Kind, das bei der Geburt starb.
Johanna wohnte noch eine Zeit lang bei ihrer Stiefmutter in Maxglan, erkrankte aber und war zunächst Pflegling in einem Heim und danach Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Das Datum ihrer stationären Aufnahme ist nicht dokumentiert.
Gewiss ist, dass Johanna BAUCHINGER zu den 68 Pfleglingen zählte, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Der Tod der 38-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister nicht vermerkt. Bekannt ist aber, dass Johannas Geschwister Salzburg schon vor dem Jahr 1938 verlassen hatten.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Stadtarchiv Salzburg
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am 25.09.2018 in Salzburg, Maxglaner Hauptstraße 33