Josefa (Josefine) SÖLVA, am 11. August 1908 in Kaltern (Südtirol) geboren und katholisch getauft, war das zweite von drei Kindern des Ehepaares Maria und Alois Sölva.

Ihre ledige Tochter Josefa war Optantin aus Südtirol1, die unter dem NS-Regime zunächst in Hall in Tirol und seit Oktober 1940 in Salzburg lebte. Ihr Aufenthalt war allerdings von kurzer Dauer.
Die wenige Wochen im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern als Hausmädchen tätige Josefa SÖLVA war seit 4. November 1940 Patientin der Landesheilanstalt Salzburg.

Josefa SÖLVA zählte zu den 85 Pfleglingen, die am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.
Der Tod der 32-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«2 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Josefa SÖLVAS gewaltsamer Tod in Hartheim war auch in ihrer Gemeinde Kaltern unbekannt. Ihre beiden Schwestern Anna und Aloisia überlebten die Terrorjahre und starben in Südtirol (Trentino-Alto Adige).

1 Option: nach dem Abkommen zwischen Hitler und Mussolini vom 21. Oktober 1939 mussten sich die Südtiroler für die Auswanderung ins Deutsche Reich oder für den Verbleib in Italien mit Verzicht auf ihre Identität (Sprache und Kultur) entscheiden.

2 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Pfarramt Kaltern
  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 06.07.2011 in Salzburg, Salzachgässchen 3

<p>HIER WOHNTE<br />
JOSEFA SÖLVA<br />
JG. 1908<br />
DEPORTIERT 21.5.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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