Anton REITER, geboren am 23. Juli 1907 in Pradl bei Innsbruck, ledig, von Beruf Fleischhauer, lebte seit 1930 in Salzburg, wechselte mehrmals die Adressen wie bei armen Leuten üblich und wohnte zuletzt als Untermieter im Salzburger Stadtteil Gnigl.

Über seine politische Gesinnung unter der österreichischen Diktatur ist nichts bekannt. Wir wissen allerdings, dass die politische Verfolgung von Mitgliedern oder Sympathisanten der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) ausschlaggebend war für ihre Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Internationalen Brigaden in den Jahren 1936 bis 1939.1

Bekannt ist, dass Anton REITER Anfang November 1937 nach Spanien fuhr, an den Kämpfen teilnahm, nach Frankreich evakuiert und während der deutschen Okkupation im Kriegsjahr 1940 oder 1941 verhaftet wurde.

Gewiss ist außerdem, dass er am 8. November 1941 ins KZ Dachau deportiert und als »Schutzhäftling Nr. 28639« registriert wurde.

Am 2. Dezember 1942 wurde Anton REITER 35-jährig in Dachau ermordet.

1 Josef Stöckl, geboren am 25. März 1907 in Vöcklamarkt, Walter HINTSCHICH, geboren am 19. Mai 1911 in Leobersdorf, und Franz SCHMIDHAMMER, geboren am 21. Juli 1916 in Gnigl, die ebenfalls in Gnigl lebten und als Revolutionäre Sozialisten unter dem Austrofaschismus politisch verfolgt wurden, fielen 1937/38 im spanischen Bürgerkrieg.

Quelle

  • Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer 1936 – 1939, Herausgeber Hans Landauer in Zusammenarbeit mit Erich Hackl, Wien 2008, S. 115, 187, 199, 216
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 23.03.2012 in Salzburg, Mühlstraße 1

<p>HIER WOHNTE<br />
ANTON REITER<br />
JG. 1907<br />
SPANIENKÄMPFER<br />
DEPORTIERT 8.11.1941<br />
DACHAU<br />
ERMORDET 2.12.1942</p>
Flagge der Internationalen Brigaden

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