Rosemarie DAXER, geboren am 1. Februar 1942 in Salzburg, war ein lediges Kind, das zwei Wochen nach seiner Geburt (Frühgeburt) im »Dienstmädchenheim« (vormals Marianum), Griesgasse 8, untergebracht wurde.

Rosemaries Mutter, 20 Jahre jung, Hausgehilfin und Küchenmädchen, wohnte bei ihren Dienstgebern (häufiger Wechsel).

Ihre Tochter Rosemarie wurde auf Antrag des Reichsstatthalters des Reichsgaues Salzburg (Dr. Gustav Adolf Scheel, Arzt) in die »Wiener städtische Nervenklinik für Kinder« (Am Spiegelgrund) eingewiesen: Aufnahme am 12. Juli 1943, Pavillon 15/I (Todespavillon), Aufnahmeuntersuchung am 12. Juli 1943 (Dr. Ernst Illing), Meldung an den »Reichsauschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden« am 21. August 1943 (Dr. Marianne Türk), Tod des 1 ½-jährigen Kindes Rosemarie am 21. August 1943, 18:30, offizielle Todesursache: »Lungenentzündung«.

Dem unterernährten Kind wurde Veronal oder Luminal verabreicht (siehe Waltraud Häupl: Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund. Gedenkdokumentation für die Opfer der NS-Kindereuthanasie in Wien, Wien 2006, S. 90)

Autor: Gert Kerschbaumer
Waltraud Häupl

Stolperstein
verlegt am 21.07.2010 in Salzburg, Griesgasse 8

<p>HIER WOHNTE<br />
ROSEMARIE DAXER<br />
JG. 1942<br />
DEPORTIERT 1943<br />
HEILANSTALT<br />
AM SPIEGELGRUND<br />
ERMORDET 12.8.1943</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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