Therese MICHAL, am 30. Dezember 1889 in Salzburg geboren und katholisch getauft, war eine Tochter des Ehepaares Therese und Kaspar Ennsmann, Kaufleute und Hausbesitzer1 in Maxglan.

Ihre Tochter Therese war ebenfalls Gemischtwarenhändlerin. Sie hatte aus ihrer geschiedenen Ehe zwei Kinder: Martin (geb. 1912) und Berta (geb. 1913). In den 1930er Jahren musste Therese MICHAL, wohl aus gesundheitlichen Gründen, mehrmals ihre Unterkunft wechseln.

Am 16. Februar 1938, knapp vor der nationalsozialistischen Herrschaft, wurde Therese MICHAL in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Sie zählte zu den 85 Patient*innen, die am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod der 51-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Ihre Kinder Martin und Berta überlebten die Terrorjahre.

1 Kaspar Ennsmann (1848-1932) war Eigentümer des Hauses Maxglaner Hauptstraße 54 (vormals Nr. 44).

2 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
  • Archiv der Erzdiözese Salzburg (Matrikenbücher)
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 13.09.2023 in Salzburg, Maxglaner Hauptstr. 54

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