Valentin AGLASSINGER, geboren am 14. Februar 1886 in St. Pantaleon, Bezirk Braunau, war verheiratet, Eisenbahner, Gewerkschafter, Sozialdemokrat und bis 1934 Mitglied des Gemeinderats in Gnigl, damals eine eigenständige Gemeinde mit sozialdemokratischem Bürgermeister.
Er und seine Frau Anna wohnten seit 1920 in Gnigl, Turnerstraße 10.

AGLASSINGER, der in der Widerstandsbewegung gegen das NS-Regime nicht hervortrat, allerdings als »politisch vorbelastet« galt und überdies kranke Kollegen finanziell unterstützte, wurde am 15. März 1943 verhaftet, wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt und am 19. Jänner 1944 freigesprochen1.

Er wurde jedoch nicht aus der Haft entlassen, vielmehr am 19. April 1944 ins KZ Dachau deportiert, dort am 7. Februar 1945, kurz vor seinem 59. Geburtstag, ermordet.

Seine Ehefrau Anna starb 1947 in Salzburg. In diesem Jahr wurde nach Valentin AGLASSINGER eine Straße im Stadtteil Gnigl benannt.

1 Valentin AGLASSINGERS Kollege Karl BÖTTINGER, Mitglied der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ), der im selben Strafverfahren am 19. Jänner 1944 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, kam am 17. November 1944 beim Entschärfen von Zeitzünderbomben auf dem Max-Ott-Platz zu Tode.

Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 23.03.2012 in Salzburg, Turnerstraße 10

<p>HIER WOHNTE<br />
VALENTIN<br />
AGLASSINGER<br />
JG. 1886<br />
IM WIDERSTAND<br />
VERHAFTET 15.3.1943<br />
DEPORTIERT 19.4.1944<br />
DACHAU<br />
ERMORDET 7.2.1945</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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