Ferdinand KÖCK, geboren am 9. Juni 1882 in Salzburg, katholisch, war das fünfte von sieben Kindern des Postbediensteten Mathias Köck, der 1894 starb, und seiner Frau Anna, geborene Moosbrucker, ebenfalls Postbedienstete, die 1914 starb – eine große Familie, die nach altösterreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt war.

Fünf Schwestern, die heirateten, lebten in anderen Orten. In Salzburg blieben die beiden Brüder Wilhelm, ein Postbeamter, der verheiratet war, und Ferdinand, der keinen Beruf erlernt hatte, Taglöhner oder Hilfsarbeiter war, ledig blieb und oftmals die Arbeits- und Schlafstelle wechselte.

Ferdinand war zuletzt Untermieter bei der Witwe Anna Hellermann im alten Lodronschen Primogenitur-Palast, der mittlerweile der Stadtgemeinde gehörte.

Ferdinand KÖCK wurde 1932 in der Landesheilanstalt aufgenommen. Er befand sich unter den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 58-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Sein älterer Bruder Wilhelm starb im Jahr 1947 in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer
Recherche: Gerda Brücher

Stolperstein
verlegt am 22.03.2012 in Salzburg, Mirabellplatz 1

<p>HIER WOHNTE<br />
FERDINAND KÖCK<br />
JG. 1882<br />
DEPORTIERT 17.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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