Heinrich POSPISCHIL, am 2. Juli 1903 in Bürmoos bei Lamprechtshausen im Land Salzburg geboren, war vermutlich der jüngste Sohn eines Glasbläsers aus Bürmoos (Glasfabrik Ignaz Glaser).1

Verbürgt ist jedenfalls, dass Heinrich POSPISCHIL wie sein Vater in Bürmoos Glasarbeiter war, seit 1922 jedoch mit Unterbrechungen in der Stadt Salzburg lebte, hier zum Wehrdienst im Schwadron Nr. 6 des Bundesheeres verpflichtet war, dann in der Privatwirtschaft als Chauffeur arbeitete und zwischendurch mehrmals in Holland – vermutlich bei seinem Bruder Friedrich in Eindhoven – lebte.

Im Melderegister der Stadt Salzburg ist außerdem Heinrich POSPISCHILS letzte Adresse vermerkt: Scherzhauserfeldsiedlung J/1 mit dem Abmeldedatum 24. Jänner 1938.

Heinrich POSPISCHIL verschwieg den österreichischen Behörden sein Reiseziel, andernfalls hätte er seine Staatsbürgerschaft verloren. Gewiss ist aber, dass er mit seinem Gesinnungsgenossen Josef Riener im Jänner 1938 nach Spanien reiste, um an den Kämpfen gegen den Franco-Faschismus teilzunehmen.

Am 13. März 1938 – zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich – befand er sich nachweislich in Madrigueras bei Albacete südöstlich von Madrid. Dort war ein Ausbildungsbataillon der Internationalen Brigaden. Sein Lebensende im spanischen Bürgerkrieg ist allerdings nicht dokumentiert.

Josef Riener, Spanienkämpfer und Überlebender des nationalsozialistischen Terrors, berichtete jedoch nach der Befreiung, dass Heinrich POSPISCHIL 35-jährig bei Kämpfen in Lérida, Provinz Katalonien, gefallen sei – »Für Spaniens und Österreichs Freiheit«, wie auf dem 1988 für die österreichischen Spanienkämpfer errichteten Denkmal in Wien zu lesen ist.

1 Heinrichs Eltern heißen Josefa und Karl Pospischil laut Melderegister der Stadt Salzburg, seine Geburt ist jedoch in den Taufbüchern der Erzdiözese Salzburg nicht eingetragen.

Quellen

  • Hans Landauer, Erich Hackl: Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer 1936–1939, Wien 2008
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Spanienarchiv)
  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 21.09.2019 in Salzburg, Thomas-Bernhard-Straße

<p>HIER WOHNTE<br />
HEINRICH POSPISCHIL<br />
JG. 1903<br />
SPANIENKÄMPFER<br />
TOT 1938<br />
SPANIEN</p>
Meldeschein von Heinrich Pospischil Meldeschein von Heinrich Pospischil (Rückseite) 1930 wurde inmitten von Wiesen die Scherzhauserfeldsiedlung erbaut
Foto: M. Kuhn, 1932

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