Franz WÖRNDL, am 20. Mai 1906 in Grödig bei Salzburg geboren und katholisch getauft, war eines von drei Kindern des Ehepaares Maria und Franz Wörndl, der Fabriksarbeiter war.

Die Mutter der drei Kinder starb 1929 im Landeskrankenhaus Salzburg. Ihr kranker Sohn Franz war seit 1926 Pflegling im Spital St. Anna1 der Gemeinde Gnigl (seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg).

Anfang November 1939, somit unter der nationalsozialistischen Herrschaft, wurde Franz WÖRNDL in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Er zählte zu den 82 Patienten, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«2 der Tod des 34-jährigen Mannes nicht vermerkt.

Seine Geschwister Martin (Zwillingsbruder) und Hedwig überlebten die Terrorjahre.

1 St. Anna-Spital oder Versorgungshaus Gnigl, jetzt Gesundheitszentrum St. Anna, Grazer Bundesstraße 6

2 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
  • Archiv der Erzdiözese Salzburg (Matrikenbücher)
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 13.09.2023 in Salzburg, Grazer Bundesstraße 6

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