Ingeborg ORTNER, geboren am 1. März 1925 in Salzburg, katholisch, war das einzige Kind des Ehepaares Theresia und Franz ORTNER, eines Hilfsarbeiters. Die Familie war nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt und wohnte in der von der Stadtgemeinde in Lehen, am damals nördlichen Stadtrand errichteten Scherzhauserfeldsiedlung.

Ingeborg, die am 10. Jänner 1939 in der Landesheilanstalt in Salzburg-Lehen aufgenommen wurde, befand sich unter den 68 Patientinnen und Patienten, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 16-jährigen Mädchens ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T-4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Ingeborgs Vater starb 1957, ihre Mutter 1980 in Salzburg.

1 »T-4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 19.04.2013 in Salzburg, Thomas-Bernhard-Straße

<p>HIER WOHNTE<br />
INGEBORG ORTNER<br />
JG. 1925<br />
DEPORTIERT 16.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
1930 wurde inmitten von Wiesen die Scherzhauserfeldsiedlung erbaut
Foto: M. Kuhn, 1932

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