Maria Anna HEINY, geboren am 30. Oktober 1895 in Salzburg, war das vierte von fünf Kindern des katholischen Ehepaares Ottilie, geborene Antretter, und Anton Heiny, von Beruf Maschinenschlosser und Werkmeister der k. k. österreichischen Staatsbahnen (seit 1920 ÖBB).

Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt Familie wohnte im Haus Haydnstraße 24, das der Witwe und der Tochter des letzten Ministerpräsidenten der Monarchie Österreich-Ungarn, Dr. Heinrich Lammasch, gehörte.

Maria Anna HEINY, die Gesang studiert hatte, war Lehrerin und blieb ledig. Sie war seit Jänner 1932 Patientin der Landesheilanstalt Salzburg und befand sich unter den 68 Pfleglingen, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod der 45-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Eltern und Brüder Anton und Robert nicht mehr am Leben.

Ihr Bruder Georg, der Baumeister war, lebte seit den 1920er Jahren im Ausland.
Nur ihre verheiratete Schwester Ottilie wohnte weiterhin in Salzburg. Sie starb hier 91-jährig.

1 »T-4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 14.07.2015 in Salzburg, Haydnstraße 24

Foto: Gert Kerschbaumer

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