Franz KRANZINGER, am 5. September 1921 in Steindorf bei Straßwalchen geboren und katholisch getauft, war der ältere von zwei Söhnen des Ehepaares Maria und Bartholomäus Kranzinger, von Beruf Zimmermann. Die Familie wohnte seit 1921 in Maxglan (seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg).

Franz und sein jüngerer Bruder Johann erlernten den Beruf ihres Vaters. Bekannt ist außerdem, dass die beiden Brüder unter dem NS-Regime zum Kriegsdienst in der Deutschen Wehrmacht verpflichtet wurden. Johann, der jüngere Bruder, verlor 19-jährig im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion sein Leben.

Sein älterer Bruder Franz hingegen, der schon eine Partnerin mit einem gemeinsamen Kind hatte, beging »Fahnenflucht«. Er wurde verhaftet und in Wien, damals Wehrkreis XVII, von einem Kriegsgericht der Division 177 zum Tode verurteilt.

Der 22-jährige Deserteur Franz KRANZINGER wurde allerdings nicht auf dem Militärschießplatz in Kagran erschossen, sondern am 10. Mai 1944 im Landesgericht Wien enthauptet und auf dem Zentralfriedhof bestattet.

Seine Mutter erhielt die Mitteilung, dass ihr Sohn »ruhig und gefasst« gestorben sei und dass Traueranzeigen nicht publiziert werden dürfen.

Quellen

  • Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934-1945, Band 1, Wien 1991, S. 573
  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 24.09.2019 in Salzburg, Moserstraße 16

<p>HIER WOHNTE<br />
FRANZ KRANZINGER<br />
JG. 1921<br />
KRIEGSDIENST VERWEIGERT<br />
HINGERICHTET 10. 5. 1944<br />
LANDESGERICHT WIEN</p>
Das Symbol der NS-Zivil- und Militärjustiz: Richtschwert mit Parteiadler und Hakenkreuz

Alle Stolpersteine: Moserstraße 16