Margarethe SCHALLMOSER, geboren am 30. Dezember 1923 in Strobl am Wolfgangsee und römisch-katholisch getauft, war ein Kind des Ehepaares Maria Anna und Franz Schallmoser, von Beruf Schuhmacher.
Ihre Tochter Margarethe war ein Jahr lang Zögling im Mädchenheim St. Josef in Salzburg-Nonntal.

Unter dem NS-Regime arbeitete Margarethe als Dienstmädchen an wechselnden Orten – ein kurzes unruhiges Leben, das auf gewaltsame Weise im KZ endete.

Margarethe geriet zu Beginn des Kriegsjahres 1943 in die Fänge der Gestapo oder Kripo – aber aus welchen Verdachtsgründen? Mutmaßlich ein Opfer der Denunziation.

Gewiss ist, dass die Neunzehnjährige in das Polizeigefängnis gesperrt und nicht vor Gericht gestellt wurde, demnach keine nachweisbare Straftat begangen hatte. Die Verfolgung der Jugendlichen war politischer Art.
Margarethe war eine der Betroffenen aus der unteren Gesellschaftsschicht, die sich dem Zwangssystem der »Volksgemeinschaft« nicht unterordnen konnten oder gar verweigerten und daher als »gemeinschaftsfremd« oder als »asozial« stigmatisiert wurden – mit fatalen Folgen.

Margarethe SCHALLMOSER wurde am 6. Februar 1943 vom Polizeigefängnis am Rudolfsplatz, der damals Georg-von-Schönerer-Platz hieß, in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert, dort als Häftling Nr. 22813 registriert und am 22. Mai 1944 ermordet.

Der Tod der Zwanzigjährigen ist im Matrikelbuch der Pfarre Strobl vermerkt.
Sie zählt allerdings zu den Terroropfern, die mangels Polizei-, Gerichts- und Opferfürsorgeakten in der 1991 publizierten Dokumentation Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934-1945 nicht aufscheinen, ebenso wenig in der Opferdatei des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
  • Archiv der Erzdiözese Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 28.09.2017 in Salzburg, Rudolfsplatz 3

<p>MARGARETHE SCHALLMOSER<br />
JG. 1923<br />
DEPORTIERT 6.2.1943<br />
RAVENSBRÜCK<br />
ERMORDET 22.5.1944</p>
Memorial für Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Foto: Stadtarchiv

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