Karoline HÖBERTH, am 2. August 1885 in Wien-Leopoldstadt geboren und katholisch getauft, war das jüngste von drei Kindern des Ehepaares Karoline und Ferdinand Höberth, Kaufleute in Wien.
Über ihre Tochter Karoline ist wenig in Erfahrung zu bringen: Sie blieb ledig, übersiedelte mit ihrer verwitweten Mutter gegen Ende des Ersten Weltkrieges nach Salzburg und wohnte zeitweilig bei Verwandten im Haus Lasserstraße 33.
Sie war vermutlich mehrmals in stationärer Behandlung und nachweislich seit 3. Mai 1939, demnach unter der nationalsozialistischen Herrschaft, Pflegling in der vom Orden der Barmherzigen Schwestern geführten Anstalt in Schernberg bei Schwarzach im Pongau.
Karoline HÖBERTH befand sich unter den 122 mittlerweile namentlich bekannten Pfleglingen, die am 21. April 1941 von Schernberg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Im Polizeimelderegister ist jedoch der Tod der 55-jährigen Frau wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 nicht vermerkt.
Ihre in Salzburg lebende Mutter starb 90-jährig am 2. Dezember 1941.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Opferdatenbank der Dokumentationsstelle Hartheim des oberösterreichischen Landesarchivs
- Pfarrbücher der Erzdiözese Wien
- Melderegister der Stadt Salzburg
Stolperstein
verlegt am 24.09.2019 in Salzburg, Lasserstraße 33