Johann STOJKOWITSCH, geboren am 30. Juni 1896 in Traisen, Bezirk Lilienfeld, war katholisch, ledig, von Beruf Pferdehändler und nach österreichischem Recht in der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt Lilienfeld heimatberechtigt.

Er hatte eine Lebenspartnerin, Serafine Adlersburg, die des Öfteren in Salzburg arbeitete und in Polizeiberichten als »Zigeunerin« galt. Unter dem NS-Regime befanden sich aber beide nachweislich nicht im Salzburger »Zigeunerlager«.

Der Pferdehändler Johann STOJKOWITSCH, auch STOJKA genannt, den Lovara oder Rom zugehörig, arbeitete seit 23. Juni 1937 im Betrieb des Josef Noisternigg in Salzburg-Maxglan, damals Reichsstraße 30, und hatte dort auch seinen Wohnsitz, wie aus der Polizeimeldekartei hervorgeht.
Nicht bekannt ist, ob er als »Zigeuner« unter dem NS-Regime vertrieben wurde oder wegen drohender Deportation flüchtete.

Letzteres ist anzunehmen. Der 46-jährige Johann STOJKOWITSCH wurde jedenfalls gegen Ende 1942 in Salzburg amtlich abgemeldet, an einem bislang nicht bekannten Ort verhaftet und nach Auschwitz-Birkenau Abschnitt B II e (»Zigeunerfamilienlager«) deportiert: registrierter Zugang am 20. April 1943, Nummer Z-7017.
Sein Tod ist wie bei vielen Opfern in den Lagerbüchern nicht registriert.

Seine Partnerin, deren Personaldaten in Polizeiberichten über »Zigeunerbewegungen« in Salzburg aufscheinen, wurde ebenfalls nach Auschwitz-Birkenau B II e deportiert, registriert als Nummer Z-7735: Josefine (= Serafine) Adlersburg, geboren am 1. Jänner 1899 in Salzburg (vermutlich in Wien).

Die Frau hatte Kinder, die aber in den Salzburger Polizeiberichten ohne Personaldaten aufscheinen.
In Auschwitz-Birkenau B II e sind mehrere Kinder mit dem Namen Adlersburg registriert.

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 19.04.2013 in Salzburg, Innsbrucker Bundesstraße 57

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