Franz TANNERT, geboren am 23. August 1885 in Salzburg, war ein Sohn des katholischen Ehepaares Therese und Josef Tannert. Sein Vater war Braumeister der Sternbrauerei in Salzburg.

Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigte Familie wohnte zuletzt im Haus Griesgasse 37 (ehemaliges Münzhaus). Ihr Sohn Franz war Konditor von Beruf und verheiratet. Er wurde 1927 durch das Bezirksgericht Salzburg entmündigt. Bald darauf wurde seine Ehe geschieden.

Franz TANNERT war seit November 1934 Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Er zählte zu den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 55-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Hinterbliebene sind nicht bekannt.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 19.08.2016 in Salzburg, Griesgasse 37

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