Franziska CASAGRANDA, geborene Schlager, am 28. Juli 1894 in Salzburg geboren und katholisch getauft, war eine Tochter des Ehepaares Franziska und Karl Schlager, Gastwirte und Hausbesitzer in Salzburg.

Ihre Tochter Franziska, Ehefrau von Johann Casagranda, der Angestellter der Salzburger Sparkasse war, hatte ein Kind, geboren 1929. Die in Salzburg heimatberechtigte Familie wohnt im Haus Villagasse 7, das der Familie gehörte.

Frau CASAGRANDA wurde am 3. September 1939, demnach unter dem NS-Regime, in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und zählte zu den 68 Pfleglingen, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.

Der Tod der 46-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Ihr verwitweter Mann heiratete wieder und starb 1965 in Salzburg. Ihre Tochter übersiedelte nach der Befreiung Salzburgs in eine Landgemeinde.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 06.07.2011 in Salzburg, Villagasse 7

<p>HIER WOHNTE<br />
FRANZISKA<br />
CASAGRANDA<br />
GEB. SCHLAGER<br />
JG. 1894<br />
DEPORTIERT 18.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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