Ludwig DUNHOFER, geboren am 29. September 1900 in Altheim bei Braunau, war das älteste von fünf Kindern des katholischen Ehepaares Amalia und Johann Dunhofer, von Beruf Bierbrauer.
Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigte Familie wohnte zunächst im Stadtteil Mülln und seit 1905 in Lehen an der Ignaz-Harrer-Straße. Nach dem frühen Tod der Eltern blieben die Brüder Ludwig, Johann und Alois in Salzburg.

Ludwig DUNHOFER, Hilfsarbeiter und ledig, war seit März 1927 Patient der Landesheilanstalt Salzburg.

Er befand sich unter den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 40-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Dokumentiert ist, dass Ludwigs Bruder Johann, der eine Familie hatte, als Soldat der Deutschen Wehrmacht im Oktober 1944 in den Vogesen zu Tode kam. Ihr jüngerer Bruder Alois überlebte die Terrorjahre.

1 »T-4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 18.08.2016 in Salzburg, Ignaz-Harrer-Straße 45

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