Leopold NOBIS, am 10. November 1881 in Überackern bei Braunau am Inn geboren und katholisch getauft, war ein Kind des Ehepaares Maria und Anton Nobis, von Beruf Zimmermann.

Leopold NOBIS hinterlässt in Salzburg spärliche Lebensspuren, obschon er hier nach österreichischem Recht heimatberichtigt war.

Bekannt ist immerhin, dass er ledig blieb, Schneidermeister war, zuletzt im Haus Ursulinenplatz 4 wohnte und seit Jänner 1924 Patient der Landesheilanstalt Salzburg war, somit arbeitsunfähig – ein wesentlicher Grund für die Krankenmorde unter der nationalsozialistischen Herrschaft.

Dokumentiert ist außerdem, dass sich Leopold NOBIS unter den 82 Pfleglingen befand, die am 17. April 1941 von Salzburg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Im Polizeimelderegister ist jedoch der Tod des 59-jährigen Mannes wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 nicht vermerkt.

Er hatte in Salzburg keine Hinterbliebenen.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
  • Pfarrbücher der Erzdiözese Linz
  • Heimatmatrik der Stadt Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 25.09.2019 in Salzburg, Ursulinenplatz 4

<p>HIER WOHNTE<br />
LEOPOLD NOBIS<br />
JG. 1881<br />
DEPORTIERT 17. 4. 1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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