Rosalie HEINZ, geborene Varga, am 18. April 1881 in der ungarischen Stadt Szolnok geboren, war mit einem Kunstmaler verheiratet und in Salzburg heimatberechtigt.
Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1932 für ungültig erklärt.

Frau HEINZ war mehrmals in stationärer Behandlung. Im April 1934 wurde sie in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau aufgenommen, die vom Orden der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul geführt wurde.

Bekannt ist mittlerweile, dass Anna Bertha KÖNIGSEGG in ihrer Funktion als Visitatorin der Salzburger Ordensprovinz der Barmherzigen Schwestern mit viel Courage gegen die nationalsozialistische »Euthanasie« protestierte.

Mit ihrer Verhaftung durch die Gestapo am 16. April 1941 verloren die Pflegebedürftigen ihren Schutz. Dank der Mitarbeiterinnen der Ordensfrau konnten dennoch 17 kranke Menschen gerettet werden.

Die 60-jährige Rosalie HEINZ befand sich unter den 115 Pfleglingen, die am 21. April 1941 von Schernberg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Ihr Tod ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Sie hatte in Salzburg keine Hinterbliebenen.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 29.09.2017 in Salzburg, Lasserstraße 24

<p>HIER WOHNTE<br />
ROSALIE HEINZ<br />
GEB. VARGA<br />
JG. 1881<br />
DEPORTIERT 21.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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