Klothilde SPÖRRER, am 20. Mai 1898 in Salzburg geboren und katholisch getauft, war das ledige Kind der Anna Spörrer aus Golling, die in Salzburg als Dienstmädchen arbeitete und hier 1915 heiratete.

Ihre Tochter Klothilde blieb ledig. Sie war aber ebenfalls Dienstmädchen und wechselte mehrmals ihre Arbeitsstelle. Sie wohnte zuletzt bei ihrem Dienstgeber im Haus Imbergstraße 23 und war seit Mitte der 1920er Jahre in stationärer Behandlung, dann Patientin der Landesheilanstalt Salzburg, somit arbeitsunfähig – ein wesentlicher Grund für die Krankenmorde unter der nationalsozialistischen Herrschaft.

Dokumentiert ist überdies, dass sich Klothilde SPÖRRER unter den 29 Frauen befand, die am 18. April 1941 von der Landesheilanstalt nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod der 42-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Im Jahr 1950 starb ihre verwitwete Mutter 76-jährig in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
  • Pfarrbücher der Erzdiözese Salzburg
  • Melderegister der Stadt Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 25.09.2019 in Salzburg, Imbergstraße 23

<p>HIER WOHNTE<br />
KLOTHILDE SPÖRRER<br />
JG. 1898<br />
DEPORTIERT 18. 4. 1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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