Hermann KOLLER, geboren am 12. Juni 1911 in Salzburg, war verheiratet, von Beruf Kellner und nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt.
Er wohnte mit seiner Frau zunächst im Stadtteil Lehen, Scherzhauserfeldsiedlung, und zuletzt im Stadtteil Maxglan, Gärtnerstraße 18.1

Hermann KOLLER gehörte zu keiner Widerstandsgruppe, galt aber als Gegner des NS-Regimes. Anzunehmen ist, dass er denunziert und aus politischen Gründen verfolgt wurde.

Doch mangels Polizei-, Gerichts- und Opferfürsorgeakten ist lediglich bekannt, dass er am 20. März 1943 von der Gestapo abgeholt, im Polizeigefängnis inhaftiert und nicht strafrechtlich verfolgt wurde.
Über den weiteren Verlauf existiert bloß ein Datengerippe: Hermann KOLLER wurde 31-jährig am 17. Mai 1943 in das KZ Dachau deportiert und als »Schutzhäftling« Nr. 47862 registriert, am 6. Dezember 1943 in das KZ Mauthausen und am 9. Jänner 1944 zurück nach Dachau transferiert, dieses Mal als »Schutzhäftling« Nr. 61310 registriert, am 12. Mai 1944 in das KZ Natzweiler-Struthof im Elsass und am 6. September 1944 wieder zurück nach Dachau transferiert, zum letzten Mal als »Schutzhäftling« Nr. 102125 registriert.

Hermann KOLLER wurde 33-jährig am 21. März 1945 im KZ Dachau ermordet.
Sein Tod ist in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg vermerkt.
Mittlerweile hatte sich seine Ehefrau scheiden lassen.

1 Wohnsitz des Gestapospitzels Josef Kirschner, der in den Kriegsjahren 1941/42 in den organisierten Widerstand der Kommunisten und Sozialisten eingeschleust wurde, worauf dieser zerschlagen werden konnte: mindestens 41 Frauen und Männer des organisierten Widerstandes aus der Stadt Salzburg wurden in Zuchthäusern und Konzentrationslagern ermordet.
Dem Gestapomann Josef Kirschner gelang es, im Befreiungsjahr 1945 unterzutauchen.

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 19.04.2013 in Salzburg, Gärtnerstraße 18

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