Franz NEUDORFER, geboren am 30. Juni 1911 in Attnang-Puchheim (Oberösterreich), war das ältere von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Maria und Max Neudorfer, der Eisenbahner war.

Die nach österreichischem Recht in der Gemeinde Gnigl heimatberechtigte Familie wohnte in Itzling, das zu Gnigl gehörte und seit 1935 ein Ortsteil von Salzburg ist. Die Ehe der Eltern wurde geschieden.

Franz NEUDORFER arbeitete als Gehilfe in einer Spenglerei und blieb ledig. Er war seit Dezember 1936 Patient der Landesheilanstalt Salzburg und zählte zu den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 29-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Seine Eltern und sein jüngerer Bruder Max überlebten die Terrorjahre in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 14.11.2016 in Salzburg, Mittelstraße 3

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