Franziska »Fanny« MATTSEEROIDER, geboren am 28. Dezember 1892 in Gnigl bei Salzburg, war katholisch und die Tochter einer Eisenbahnerfamilie, die nach altösterreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt war und in der Elisabeth-Vorstadt lebte. Fannys Zwillingsschwester Maria starb 1934 in Salzburg.

Fanny, die ledig blieb, Kellnerin und Hausmädchen war, wurde am 18. Mai 1937 in der Landesheilanstalt aufgenommen, am 17. März 1938, schon unter dem NS-Regime, in die von den Barmherzigen Schwestern geführte Versorgungsanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau eingewiesen.

Franziska MATTSEEROIDER befand sich unter den 115 Pfleglingen, die am 21. April 1941 von Schernberg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod der 48-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 22.03.2012 in Salzburg, Elisabethstraße 53

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