Aloisia WALLMANN, geboren am 16. Juni 1912 in Gnigl, war das ältere von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Aloisia und Georg Wallmann, der Inhaber eines Bestattungsunternehmens und Hausbesitzer in Gnigl war.

Die Familie war nach österreichischem Recht in der Gemeinde Gnigl (seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg) heimatberechtigt.

Aloisia WALLMANN konnte keinen Beruf erlernen und blieb ledig. Sie wurde am 17. März 1938, demnach unter dem NS-Regime, in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und zählte zu den 29 Pfleglingen, die am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.

Der Tod der 28-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Ihr jüngerer Bruder, der verheiratet war und einen Sohn hatte, kam als Soldat der Deutschen Wehrmacht im Kriegsjahr 1944 zu Tode.
Ihre Eltern überstanden die Terrorjahre in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 15.11.2016 in Salzburg, Eichstraße 43

<p>HIER WOHNTE<br />
ALOISIA WALLMANN<br />
JG. 1912<br />
DEPORTIERT 18.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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