Engelbert MAIER, am 10. Dezember 1910 im Landeskrankenhaus Graz geboren und in der Grazer Pfarre Heiliger Erlöser katholisch getauft, war ein lediges Kind der Maria Maier aus Salzburg, die in Graz als Dienstmädchen arbeitete.

In den 1930er Jahren war ihr Sohn Engelbert Pflegling im »Leprosenhaus« an der Müllner Hauptstraße und dann Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Er befand sich unter den 82 Männern, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod des 30-jährigen Engelbert MAIER ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Dokumentiert ist aber eine Urnenbeisetzung am 9. Juni 1941 im Ortsfriedhof von Bischofshofen.2
Zu vermuten ist, dass dort Engelberts Mutter Maria Maier lebte.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

2 Im Ortsfriedhof von Bischofshofen wurden acht Urnen aus dem Mordschloss Hartheim beigesetzt. Die Namen der Ermordeten stehen im Totenbuch der Pfarre Bischofshofen: Johanna Brüggler (Stolperstein in Bischofshofen), Peter Buchner, Maria Anna Fercher, Maria Kraher, Gregor Landertinger, Engelbert Maier, Johann Pichl und Josef Schwarzenberger.

Quellen

  • War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
  • Pfarrbücher der Diözese Graz-Seckau und der Erzdiözese Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 13.09.2023 in Salzburg, Müllner Hauptstr. 6

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