Oskar GOLDFUSS, geboren am 25. März 1899 in Salzburg, war das jüngste von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Maria und Albert Goldfuß.

Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigte Familie wohnte im Haus Getreidegasse 47, zweite Etage. Oskars Vater, der dort Hausmeister war, starb 1922 und seine Mutter im Jahr darauf.

Ihr Sohn Oskar, der wegen seiner Krankheit keinen Beruf erlernen konnte, war zeitweise Pflegling der Landessiechenanstalt (Leprosenhaus) und schließlich Patient der Landesheilanstalt in Salzburg.
Er zählte zu den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.

Der Tod des 42-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Seine ältere Schwester Anna, verheiratet mit einem Schuhmacher, verließ Salzburg nach der Befreiung.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 21.07.2010 in Salzburg, Getreidegasse 47

<p>HIER WOHNTE<br />
OSKAR GOLDFUSS<br />
JG. 1899<br />
DEPORTIERT 1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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