Rosina STIEGER, geborene PITTER, geboren am 14. Februar 1909 in Bergheim bei Salzburg, war katholisch, Tochter eines Schuhmachers und Ehefrau eines Glasergehilfen, der 35-jährig im November 1930 starb.
Die Witwe arbeitete als Hausgehilfin und wohnte bei ihren Eltern in der von der Stadtgemeinde Salzburg in Lehen, am damals nördlichen Stadtrand errichteten Scherzhauserfeldsiedlung. Die Familie war nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigt.
Rosina STIEGER hatte offensichtlich seit dem Tod ihres Mannes psychische Probleme. Sie war eine Zeit lang Patientin der Heilanstalt Niedernhart bei Linz, lebte dann wieder bei ihren Eltern in der Scherzhauserfeldsiedlung, wurde aber am 7. März 1939 in die Landesheilanstalt in Salzburg-Lehen eingewiesen und befand sich unter den 29 Pfleglingen, die am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Der Tod der 32-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T-4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Rosinas Vater starb 1960, ihre Mutter 1964 in Salzburg.
1 »T-4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Stadtarchiv Salzburg
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am 19.04.2013 in Salzburg, Thomas-Bernhard-Straße