Juliana (Julie) LEITNER, geboren am 22. Mai 1903 in Salzburg, war das dritte von vier Kindern des katholischen Ehepaares Crescentia und Josef Leitner.
Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigte Familie wohnte seit 1900 im Haus Franz-Josef-Straße 33, erste Etage. Julianas Vater Josef Leitner, Spediteur und Garagenmeister, starb im März 1938.

Juliana LEITNER, die als Köchin arbeitete und ledig blieb, wurde im Jänner 1937 in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und befand sich unter den 85 Pfleglingen, die am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.

Der Tod der 38-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Julianas Mutter und ihre drei Schwestern überlebten die Terrorjahre. Ihre Mutter starb 92-jährig in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 19.08.2016 in Salzburg, Franz-Josef-Straße 33

<p>HIER WOHNTE<br />
JULIANA LEITNER<br />
JG. 1903<br />
DEPORTIERT 21.5.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

Alle Stolpersteine: Franz-Josef-Straße 33