Günther ERLBECK, geboren am 25. Juli 1895 in Mürzzuschlag, Steiermark, war geschieden, kaufmännischer Angestellter und lebte unter dem NS-Regime in Salzburg.

Er wurde am 13. Dezember 1941 vermutlich aufgrund einer Denunziation verhaftet und am 23. Jänner 1942 wegen Homosexualität zu sechs Monaten schwerem Kerker verurteilt, wie aus dem Register des Landesgerichtes Salzburg hervorgeht.1

Der 47-jährige Günther ERLBECK wurde nach Verbüßung seiner Strafe in das KZ Flössenbürg deportiert, dort am 20. Juli 1942 als Homosexueller registriert und nach einwöchiger Haft am 28. Juli 1942 ermordet: »Durchschuss großer Halsarterien – Innere Verblutung bei Fluchtversuch«.

Sein Tod im KZ Flossenbürg ist in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg vermerkt. Seinen Namen sucht man allerdings vergeblich im Opferverzeichnis des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW).

1 Unter dem NS-Regime liefen im Landesgericht Salzburg gegen 338 Personen, darunter sechs Frauen, Verfahren nach § 129 I b – »Unzucht wider die Natur mit Personen desselben Geschlechts« – des nach wie vor gültigen österreichischen Strafgesetzes. Die betreffenden Gerichtsakten wurden mittlerweile vernichtet.

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
  • Information der Gedenkstätte Flossenbürg vom 11. Oktober 2011
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 22.03.2012 in Salzburg, Franz-Josef-Straße 14

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