Rudolf KINDLINGER, geboren am 27. Dezember 1906 in Bad Ischl, war katholisch, ledig und das älteste von vier Kindern des Ehepaares Anna und Rudolf Kindlinger, von Beruf Fleischhauer.

Ihr Sohn Rudolf, der krankheitsbedingt keinen Beruf erlernen konnte, wurde 1929 in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen.

Er befand sich unter den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Der Tod des 34-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Bekannt ist aber, dass seine Familie seit den 1930er Jahren wieder in Bad Ischl lebte und dass sein jüngster Bruder Erich, Jahrgang 1924, als Wehrmachtsoldat im Kriegsjahr 1943 gefallen ist.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Pfarre Bad Ischl
  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 29.09.2017 in Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 71

<p>HIER WOHNTE<br />
RUDOLF KINDLINGER<br />
JG. 1906<br />
DEPORTIERT 17.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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