Josefa LANGHAIDER, am 8. Juli 1875 in der Stadt Salzburg (Festungsgasse 8) geboren und katholisch getauft, war eine Tochter der zwanzigjährigen ledigen Frau Josefa Langhaider, die keinen Beruf erlernen konnte, als »Dienstmädchen« arbeiten musste und in den 1880er-Jahren starb, als ihre Tochter Josefa noch ein Kind war.
Vom Leidensweg des Waisenkindes Josefa sind bloß einige Stationen bekannt: Mädchenwaisenhaus in Mülln, St.-Johanns-Spital (Landeskrankenhaus), Heime der »Barmherzigen Schwestern« und der »Schwestern zum Guten Hirten«, auch Privatadressen, wo sich das Mädchen zwischenzeitig in Pflege befand.
Josefa LANGHAIDER war erstmals um 1900 in stationärer Behandlung, Patientin der Salzburger »Landesheilanstalt für Geisteskranke« und seit November 1932 Pflegling in der vom Orden der Barmherzigen Schwestern betreuten Anstalt in Schernberg bei Schwarzach im Pongau.
Gut bekannt ist mittlerweile, dass Anna Bertha KÖNIGSEGG als Visitatorin der Salzburger Ordensprovinz der Barmherzigen Schwestern mit viel Courage gegen die nationalsozialistische Mordaktion protestierte, die fälschlicherweise noch heute als »Euthanasie« bezeichnet wird.
Josefa LANGHAIDER zählte zu den 115 Opfern, die am 21. April 1941 von Schernberg bei Schwarzach im Pongau nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Der Tod der 65-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Geburten- und Trauungsregister (Erzdiözese Salzburg)
- Melderegister und Heimatmatrik (Stadt- und Landesarchiv)
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am in Salzburg, Gaswerkgasse 4 (ehemals Mädchenwaisenhaus)